Presse über Faces of Moms*

Schluss mit dem Mütter-Wettstrei

Aspergerin gründet Plattform

„Lasst uns schonungslos über Hindernisse von Müttern sprechen“


Stuttgarter Zeitung, 21.08.2024

Die Aspergerin Nicole Noller hat mit einer Freundin „faces of moms“ gegründet – eine Plattform, auf der sich Mütter über ihre diversen Herausforderungen austauschen. Was treibt Mütter besonders um? Ein Gespräch auch über den Druck, alles richtig zu machen.

Capturing moms: A movement for visibility

Inspired by the structural inequality and lack of appreciation for caregiving, Natalie Stanczak and Nicole Noller started the "Faces of Moms"-campaign during the pandemic. As new mothers, they wanted to create a platform for mothers and marginalized parents to share their stories and challenges.

ONCE UPON
Written by Amanda Walter
13 June 2024


Wir haben den Roy!

ROY – der Augsburger Pop-Preis

Der Augsburger Pop-Preis ROY ehrt Talente, Veranstalterinnen und Persönlichkeiten für ihr Schaffen und ihr Engagement.

Unfassbar gerührt und unfassbar schön dieser Abend. Danke an die Stadt Augsburg, an den Kulturreferent Jürgen Eninninger, die Popkulturbeauftragte Maria Trump und das gesamte Kulturamt, dass wir und vor allem, alle, die ein Teil dieser Kampagne sind, diesen wundervollen Preis bekommen haben. Und eine große Umarmung an Barbara Friedrichs, die eine wunderbar emotionale Laudatio für uns gehalten hat. <3

BR und ARD 

Mittagsmagazin 


15.5.24 Tag der Familie  - Bericht Caroline Eichhorn

Das bisschen Haushalt, Kinder, Job? Fast 70 Prozent der Eltern fühlen sich laut einer Forsa-Umfrage ausgebrannt.


Mütter: Ein Blick auf Medien, Normen und Gesellschaft

Genderleicht & Bildermächtig, 04.05.24

Ich leiste täglich mindestens 7 Stunden Care-Arbeit. Ich tröste, ich kümmere, ich spiele, ich suche, ich wasche, ich sorge mich, ich räume auf, spüle ab und schmiere ein Brot. Das sind existenzielle Aufgaben, die ich für meine Familie leiste. Diese Arbeit wird nicht vergütet. Diese Arbeit ist in der Mehrheit immer noch weiblich gelesen. Es ist immer noch die Mehrheit aller Frauen, die sich der Care-Arbeit widmen.


Das per se ist erstmal nicht das Problem. Das Problem sind die Diskriminierungen, die wir Mütter dadurch erleben.

Interview in der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 05.03.2024


Und der Roy 2023 geht an...

Neue Preisträgerinnen und -Preisträger des Augsburger Popkulturpreises stehen fest

Facesofmoms* ist Preisträgerin in der Kategorie "sozial"

Mütteralltag sichtbar machen

Nicole Noller aus Asperg hat mit Natalie Stanczak das Social Media Projekt „Faces of Moms*“ ins Leben gerufen und zeigt damit wie tief tradierte Rollenbilder in der Gesellschaft verankert sind.

Ehrliche Mütter über ihre größten Herausforderungen


von Jenny Weber

03.04.2023

„Ich brauche Schlaf, Kaffee und eine Revolution“

Einsamkeit, fehlende Therapieplätze, kein Geld für Sorgearbeit – das Projekt „Faces of Moms*“ zeigt, wie Mütter leben, womit sie kämpfen, was sie fordern.


Stuttgarter Zeitung, 2023 03 17

BRIGITTE MOM

DOSSIER "BIS EINE* WEINT!"
AUSGABE MÄRZ/APRIL 2023


Diese Community gibt Müttern ein Gesicht

Der Instagram-Account "Faces of Moms" gibt Müttern die Möglichkeit, sich über Gleichberechtigung und Rollenbilder auszutauschen. Daraus ist eine einzigartige Community entstanden. Mitbegründerin ist die Fotografin Natalie Stanczak aus Augsburg.


BR von Eva Heime, 08.03.2034

Brigitte.de - #dubiststark

EHRLICHE MÜTTER-KAMPAGNE "FACES OF MOMS*"

"Wir wollen die Störenden sein und Impulse setzen!"


Die Mutter nicht zur Heiligen stilisieren

Stuttgarter Zeitung
Andrea Jenewein,
22.09.2022 - 14:42 Uhr


Sie nehmen kein Blatt vor den Mund. Aber das wäre auch paradox, schließlich geht es Nicole Noller und Natalie Stanczak darum, Frauen – und der Gesellschaft – eine ehrliche Sicht auf das Muttersein zu ermöglichen. Oft ist diese nämlich verstellt durch Klischees, alte Rollenbilder und die eigenen und gesellschaftlichen Erwartungen.
„Was ist dein größter Abfuck?“, fragten deshalb Noller und Stanczek auf ihrem Instagram-Account facesofmoms. Und 481 Mütter, aber auch andere Menschen, die sogenannte Care-Arbeit leisten, schrieben daraufhin, was sie am meisten annervt.



Die 27-jährige Tabea, Mutter einer Tochter, schreibt etwa: „Als Hijabi hatte ich es auf dem Arbeitsmarkt schon immer schwer. Jetzt als Mama grenzt es beinahe schon an eine Unmöglichkeit, einen meiner Qualifizierung entsprechenden Job zu finden. Ich werde nur als Problem gesehen.“ Die zweifache Mama Yassamin (29) beklagt patriarchale Strukturen: „Das spezifische, deutsche Bild der Mutter ist auch heute noch sehr mit dem NS-‚Erziehungsratgeber‘ ‚Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind’ verstrickt. Die Mutter als Ikone. Als geschlechtslose, bedürfnislose, hoffnungslos heroisierte Heilige . . . Ich bin keine Ikone. Keine Heilige. Ich schaffe nicht mehr als alle anderen. Bin nicht stärker oder besonders tapfer. Eine Frau mit Bedürfnissen und Grenzen, mit Träumen und Zielen. Ein Mensch eben.“

Gemein ist fast all den Antworten, dass aus ihnen viel Enttäuschung spricht. Vielleicht auch Desillusionierung. Stanczak und Noller sagen von sich selbst, dass sie „unbedacht traditionelle Rollen übernommen“ haben. Sie hätten sich aber von Anfang an ehrlich über diese „Transformation“ ausgetauscht – „über die Sachen, die superschön, aber auch über die, die schwierig oder herausfordernd sind“, sagt Noller, die als Projektmanagerin arbeitet und mit Mann und zwei Kindern in Asperg lebt.

Foto: Nessi Gassmann

Die Coronapandemie habe dabei wie ein Brennglas gewirkt, das ins Bewusstsein brachte, dass viele Probleme von Müttern strukturell bedingt sind. Zu den strukturellen Ungleichheiten zähle nach wie vor die „Unvereinbarkeit von Arbeit und Familie“, wie die beiden Frauen es gerne auf den Punkt bringen. „Noch immer kann nicht jeder Mensch so leben, wie sie oder er möchte. Dafür müssen endlich die politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden“, sagt Stanczak, die Fotografin und Soziologin ist und mit Mann und zwei Kindern in Augsburg lebt – und die weiß, dass sowohl sie als auch Noller sogar noch privilegiert sind, dass sie beide in „einer Bubble“, also der eigenen Blase leben. Also wollten sie ihren Blick weiten. Und gleichzeitig Müttern eine Plattform geben, um sich zu äußern und der Gesellschaft zu zeigen, welchen Herausforderungen sie tagtäglich gegenüberstehen. Facesofmoms wurde schnell zum Selbstläufer. Mittlerweile haben weltweit 481 Frauen die drei Fragen beantwortet. „Wir sind quasi überrannt worden“, sagt Noller. „Wir sagen manchmal, dass wir ein Monster erschaffen haben, aber es fühlt sich total wichtig und richtig an.“

Zumal ein Buch aus dem Projekt hervorging: „Bis eine* weint!“ stellt 17 verschiedene Mütter vor, egal ob Muslima, queer, Hauptverdienerin, DJane, Hebamme oder Vollzeitmutter. Mit diesem Buch, ihrem Podcast und ihrer Ausstellung möchten Noller und Stanczak „raus aus der Instagram-Bubble und rein in die Gesellschaft“.

Foto: Nessi Gassmann


Faces of Moms im Olly West in Stuttgart Ausstellung, Buchlesung und Podiumsdiskussion 

Freitag & Samstag 23. – 24.09.2022

Von Anne Döttling

Freie Autorin

Nicole Noller und Natalie Stanczak räumen auf mit dem Mythos der erfüllten, glücklichen, sich

permanent aufopfernden Mutter. Auf ihrer Plattform „Faces of Moms“ veröffentlichen sie, seit

nun über zwei Jahren, Interviews von Müttern und lassen diese ungefiltert über ihre Wahrheiten

sprechen. „Was ist dein größter Abfuck“ wollen sie wissen und porträtieren ein reales Bild von

Mutterschaft, fernab niedlicher Babyfüße.

Rossmann Babywelt Podcast

Nicole und Natalie haben im April 2020 die Initiative Faces of Moms gegründet, heute sind sie im ROSSMANN Babywelt Podcast zu Gast. 

Radio Energy Stuttgart

Muttersein sein, ist ...

Rossmann Babywelt Clubmagazin, November 2021

Das Interview zum Nachlesen findest du bei Natalie auf dem Blog:
www.sandsackfotografie.de


Faces of Moms: Ideen für eine gerechtere Gesellschaft und die Zukunft der Care-Arbeit

Hauptstadtmutti, GESELLSCHAFT, STIMMEN—05.11.2021

Visionär ging es bei der Podiums-Diskussion zur Care-Arbeit der Zukunft und strukturellen Ungleichheit mit 7 Protagonistinnen in die Tiefe. Initiiert von den „Faces of Moms“ Gründerinnen, Soziologin und Fotografin Natalie Stanczak und Eventmanagerin Nicole Noller, blickten die Frauen ungefiltert auf ihre Mutterschaft und entwickelten konkrete Szenarien für eine verbesserte gesellschaftliche und politische Ausgangssituation – unter dem „Fürsorge“- Schirm des Augsburger Friedensfestes.

Global Digital Women

KLISCHEE ADÉ: NICOLE NOLLER UND NATALIE STANCZAK VON „FACES OF MOMS*“ ÜBER MÜTTER UND DAS, WAS SIE WIRKLICH BRAUCHEN


Kleinwüchsig als Mama: „Die Diskriminierung ist extremer geworden“

StadtLandMama 12. Juli 2021 

Renk Magazin

12.Mai.2021 Veröffentlichung auf dem Instagramkanal 
des Renkmagazins

Echte Mamas

FACES OF MOMS* ZUM MUTTERTAG: „DANKE FÜR DIE BLUMEN“

Von Laura Dieckmann, 08. Mai 2021

Familie.de

 Von Micky Moses am 02.05.2021 

Nicole Noller und Natalie Stanczak haben im April 2020, mit dem ersten Lockdown die Plattform 'Faces of Moms*' gegründet. Warum? Wegen ihres eigenen daily struggle, Kinder, Haushalt, Arbeit, Partnerschaft – und ja auch irgendwie sich selbst – unter einen Hut zu bekommen. Kommt uns bekannt vor, oder?! Wir haben die beiden gefragt, welche 10 Dinge sie in über einem Jahr 'Faces of Moms*' über Rollenbildern, Care-Arbeit und Gleichberechtigung gelernt haben. 

 

Hallo Ludwigsburg!

 
Veröffentlichung: 29.04.2021
Autorin: Tabea Lerch
Bilder: Natalie Stanczak 

Sagen, was Sache ist: So gehts uns Müttern

Das fragten sich Nicole Noller, Eventmanagerin, und Natalie Stanczak, Soziologin und Fotografin, im April 2020. Damals, vor gut einem Jahr, wurden im ersten Corona-Lockdown Kitas, Schulen, Spielplätze und öffentliche Einrichtungen geschlossen. Es waren überwiegend Mütter, die neben ihrem Job die zusätzliche Care-Arbeit übernahmen. 




Die Welt - Iconist

„Mein Mann hat mir angeboten, zu Hause zu bleiben“

 

Veröffentlicht am 31.03.2021 | Lesedauer: 8 Minuten

Von Nicole Noller, Natalie Stanczak 

Sie arbeitete Vollzeit, wollte nicht nur Mutter sein. Doch mit der Geburt ihrer Tochter änderte sich für die junge Muslima Thea Thaş alles. Ein Interview über Elternschaft, eigene und fremde Ansprüche und den vermeintlichen Widerspruch zwischen Islam und Feminismus. 

Frau und Beruf No. 33

 

1.           Wie seid ihr auf die Idee zu Faces of Moms gekommen?

 

Das war eine Aneinanderreihung verschiedener Momente. Da Natalie als Soziologin sich beruflich viel mit sozialer Ungleichheit auseinandersetzt, war hier schon immer ein thematischer Fokus. Durch die eigenen Kinder kamen dann Schwerpunkte, wie Mutterschaft, die Rollenerwartungen, die gegenüber Müttern in unserer Gesellschaft herrschen als weitere Themen hinzu. 

Im Zuge der Pandemie und des Lockdowns kam dann auf, was wir schon immer spürten: Wie sehr unsere Gesellschaft in dieser alten, tradierten Mutterrolle gefangen ist. Auch unser Umfeld fing an das Thema immer bewusster zu diskutieren, da es auch gesellschaftlich sowie auch politisch immer relevanter wurde. Da wollten wir nicht länger warten, telefonierten zwei Tage in Dauerschleife, erstellten ein Konzept und gingen innerhalb eines Wochenendes auf Instagram live. Es war klar, dass wir genau jetzt damit raus mussten.

 

2.           Was wollt ihr mit dem Format bewirken?

Wir verfolgen ganz klar zwei Ziele: Wir stehen ein für die Sensibilisierung von Care-Arbeit und struktureller Ungleichheit von Müttern* in unserer Gesellschaft. Und zum anderen möchten wir eine laute Community schaffen, ein „Wir sind nicht allein“- Gefühl schaffen, dass Müttern erlaubt auch mal negativ von Mutterschaft zu sprechen ohne dafür verurteilt zu werden. Wir wollen Aufzeigen, dass es verschiedene Mütter* und Mutter*bilder gibt, um diese veralteten Rollenerwartungen, die an das gesellschaftliche Mutter*bild geknüpft sind, zu rütteln und mit neuen Inhalten zu füllen. Unserer Meinung nach gibt es die perfekte, heilige Mutter nicht und das ist auch gut so! Denn die Bandbreite in der Mütter* einfach toll sind, ist so groß!

 

3.           Wie geht es euch persönlich zwischen Familie und Beruf?

Wir beide versuchen in unserer Partnerschaft gleichberechtigt zu leben. Die Frage ist ja, ob gleichberechtigte Elternschaft per se überhaupt möglich ist. Eine 50/50 Aufgabenteilung meinen wir beide dabei nicht. Es geht eher um einen fairen Deal zwischen den Eltern, der sich für beide gut anfühlen muss. Und das gelingt uns – ehrlich gesagt – nicht immer. Natalies Mann kocht jeden Tag, kümmert sich um den Einkauf und übernimmt genauso wie sie Aufgaben im Haushalt. Nicoles Mann und sie bringen die Kinder abwechselnd in den Kindergarten, die Abendroutine und ins Bett bringen werden hier fair geteilt. Eine Aufteilung im Haushalt klappt bei ihr mal mehr, mal weniger. Und natürlich übernehmen unsere Männer auch Verantwortung für die Kinder, wenn sie zuhause sind.

 

Jedoch ist die Erwerbsarbeit bei uns beiden klassisch verteilt. Unsere Männer gehen beide Vollzeit arbeiten und wir sind hauptsächlich für die Care-Arbeit zuständig. In den ersten Jahren war das auch vollkommen okay für uns, jetzt versuchen wir uns aber neu zu strukturieren und auch die Kinderbetreuung besser zu verteilen, damit wir auch in unseren Jobs wieder mehr Präsenz zeigen können.

Es ist ein ständiges Diskutieren und Ausdifferenzieren, das kann schon auch mal anstrengend sein, aber es lohnt sich. Es ist wichtig für uns, dass alle abgeholt werden, jede Meinung und jeder Wunsch ein Gehör findet und man zusammen austüftelt, wie es als Familie gelingen kann, „gleichberechtigter“ zu leben.

 

In Bezug auf „Mental Load“ gibt es aber dennoch optimierungsbedarf. Arztbesuche, Kindergarten-Elternabende, Geburtstage, Kinderklamotten, Ballettstunden und Terminkoordination, etc.... – das sind alles Themen auf unseren Listen, die für ein Grundrauschen sorgen und die definitiv noch besser aufgeteilt werden könnten.

 

4.           Euer Projekt wird es auch als Buch geben. Was steckt hinter dieser Idee?

Wir erleben, dass es viele verschiedene Modelle und Wege des Mutter*seins gibt und genau diese möchten wir – für eine breite Masse – sichtbar machen. Zum einen wollen wir Müttern* – und allen Personen, die sich als Frauen* mit Kindern verstehen – auf Instagram, unserem medialen Zuhause, einen Raum schenken, in dem sie von sich erzählen können, gehört werden und sich auch als Gemeinschaft begreifen. Und damit auch für gesellschaftliche Anerkennung und fehlende Unterstützung einstehen. Mütter* nicht nur in ihren schönen Momenten zeigen, sondern auch mit ihren Problemen, Ängsten und Herausforderungen und all ihren ambivalenten Gefühlen. Und genau das versuchen wir mit unserem Buch nochmals intensiver herauszuarbeiten. Die Mütter, die hier interviewt werden, reden nochmal persönlicher und intensiver über ihre Themen. Und damit wollen wir in erster Linie auch außerhalb unserer Instagram-Bubble sensibilisieren. Wir möchten mit diesem Buch gesellschaftliche Erwartungen an das Mutter*sein aufbrechen und an ein neues Bewusstsein für Frauen*, Mütter* und Familien appellieren. (Januar 2021, „Bis eine*r weint.“, Palomaa Publishing).

 

5.           Warum ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch 2020 noch so schwer?

 

Obwohl immer mehr Frauen erwerbstätig sind und das klassische Ernährermodell immer mehr in den Hintergrund gerät, ruht sich unsere Gesellschaft immer noch auf traditionellen Familienmodellen und kulturell verankerten Rollenbildern aus. Gleichberechtigte Elternschaft ist immer noch keine Normalität. „In vielen Familien ist nach der Geburt eines Kindes sogar eine Retraditionalisierung der Geschlechterrollen zu beobachten.“ (Quelle: https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/arbeitsmarktpolitik/187837/vereinbarkeit-von-familie-und-beruf). Obwohl Familienplanung und die Wahl des Lebensmodells erstmal rein individuell erscheint, ist es von hoher politischer Brisanz. Solange politische Entscheidungen, wie das Ehegattensplitting oder die beitragsfreie Mitversicherung in der Krankenkasse existieren, ist eine weitere Erwerbsbeschäftigung der Frau*, die meist auch noch weniger verdient, nicht lohnenswert. 

Auch in Unternehmen wirkt diese Sichtweise. Solange Frauen* in Bewerbungsgesprächen (unkorrekter Weise) immer noch die Frage gestellt wird, ob sie Kinder bekommen möchten, ob die Betreuung geregelt ist oder ob noch ein weiteres Kind in Planung ist, können wir uns hier die Finger wund tippen. Mutter*schaft muss endlich als Ressource begriffen werden! Nur dann kann wirkliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelebt werden.

Darüber hinaus gibt es auch zu wenige Möglichkeiten für Frauen* und Mütter* in relevanten Führungspositionen zu sein, um genau das auch vorzuleben. Wenn Frauen* und Mütter* auf politischer Ebene und in der Arbeitswelt besser repräsentiert wären, müssten dort Arbeitszeiten und -modelle auf die Bedarfe von eben diesen zugeschnitten werden und das würde sich in Betrieben auf die Arbeitnehmer*innen übertragen. Wir müssen weg von dem männlichen Karriereideal: nur Präsens und 40-Stunden bedeutet auch wirklich zu leisten. 

Darüber hinaus muss auch Vätern* ein gesetzlicher Vater*schutz eingeräumt werden, damit auch Väter* überhaupt erst die Möglichkeit bekommen über einen zweimonatigen „Urlaub“ hinaus, sich um das Kind zu kümmern und alltägliche Care-Arbeit zu übernehmen.

 

Vereinbarkeit gibt es so lange nicht, bis grundlegende strukturelle Probleme aus dem Weg geschafft werden: Hier sei auch der Gender Pay Gap genannt. Der Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen, der vor allem in Westdeutschland bei ca. 21 % liegt (im Osten bei ca. 7%). Männern wird für denselben Job mehr bezahlt als Frauen. (Kunst, Unterhaltung und Erholung (31 %), freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (29 %), Banken und Versicherungen (28 %), Information und Kommunikation (24 %). Verarbeitendes Gewerbe, Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz, wo traditionell Männer stärker vertreten sind als Frauen, 23 % .) (Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-1/gender-pay-gap.html)

Kinderkriegen darf einfach kein Risiko für die Frauen* und Mütter* darstellen und das ist es laut einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung immer noch. Die „Motherhood Lifetime Penalty“ veranschaulicht deutlich, wie Mütter* demnach sogar gegenüber kinderlosen Frauen* bis zu 2/3 ihres Lebenserwerbseinkommens einbüßen. Übersetzt heißt das, dass Mütter* nicht nur gegenüber Männern, sondern auch gegenüber kinderlosen Frauen in finanzieller Sicht doppelt benachteiligt werden. Diese Benachteiligung steigt sogar noch mit der Anzahl der Kinder an. (Quelle: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/beschaeftigung-im-wandel/projektnachrichten/kurzexpertise-frauen-auf-dem-deutschen-arbeitsmarkt). Und somit auch automatisch das höhere Risiko in Altersarmut zu fallen.

 

Darüber hinaus muss auch der Wert von Care-Arbeit neu definiert werden. Kinder sind nicht das lästige Anhängsel, das es weg zu organisieren gilt. Sie sind die nächste Generation, weshalb Care-Arbeit endlich auch als wertschöpfende Arbeit begriffen werden muss. Wir wollen für unsere Kinder, dass es zur Normalität wird, dass beide Elternteile verantwortlich sind und – je nach den Bedürfnissen und persönlichen Situationen – Vereinbarkeit oder diverse Familienmodelle zur wirklichen Wahl stehen und respektiert werden.

 

Zudem müssen auch wichtige Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es Familien überhaupt erlauben berufstätig zu werden. Und das ist in erster Linie der Ausbau von (kostenlosen) Betreuungsangeboten für jegliche Altersstufen.

Dabei kann das Betreuungsangebot nur so gut sein, wie die Lukrativität des Berufes. Erzieherinnen und Erzieher müssen besser bezahlt werden. Nur so sind auch flexiblere Modelle der Betreuung möglich, die uns schlussendlich als Eltern zugutekommen. 

 

Wir würden es außerdem toll finden, wenn der Wiedereinstieg seitens der Unternehmen oder in Form von städtisch geförderten Coachings nach der Elternzeit professionell und standardmäßig begleitet werden würde. Das wachsende Angebot an Vereinbarkeits-Coaches zeigt, dass die Nachfrage da ist und Unterstützungsangebote notwendig sind, für beide Elternteile und auch die Arbeitgeber*innen. 

 

 

6.           Was ratet ihr Müttern, um den täglichen Spagat zwischen Kindern und Beruf besser zu meistern?

 

Wir können und möchten nicht schon wieder den Müttern* den Schuh zuschieben. Dieses To Do ist unserer Meinung nach falsch adressiert. Mütter* meistern bereits genug. Es ist eine gesellschaftliche Schieflage, auf die wir aufmerksam machen möchten. UNSERE erste Aufgabe ist für Frauen* und Männer* gleichermaßen, auf politischer, unternehmerischer und privater Ebene anzuerkennen, dass es dringenden Nachholbedarf in so vielen Punkten gibt. Sei es z. B. in der Anerkennung diverser Lebens- und Familienmodelle und Care-Arbeit oder in Sachen Gleichberechtigung in der Arbeitswelt. Kinder haben ist keine Privatsache, die im stillen Kämmerlein erledigt werden kann, sondern höchst politisch, das sollte endlich erkannt werden, denn nur so kann sich auch gesellschaftlich etwas ändern.

Der Vorabdruck des Interviews mit Tante Kante aus unserem Buch "Bis eine* weint!" im Elternmagazin

Interview auf dem Blog von Stadtlandmama

 

Gleichberechtigung

 Mehr Gleichberechtigung! „Wir finden, dass das Private auch politisch diskutiert werden muss“, sagen die Gründerinnen von Faces of Moms 

Neue Szene Augsburg

Printausgabe
Ausgabe September 2020
https://www.neue-szene.de/



Das Stuttgartmagazin

Lift 

Printausgabe
Ausgabe Juli
www.lift-online.de

Online Presseartikel 

FACES OF MOMS

2. Juni 2020
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Wert von Care-Arbeit sind – auch unabhängig von Krisenzeiten – ein großes Thema, das viele gesellschaftliche Ungleichheiten aufwirft.
Die Coronakrise beamt die meisten Mütter schlussendlich in historische Strukturen zurück. Mütter verlängern die Elternzeit, müssen freinehmen, können ihr Business oder ihre Stelle nicht mehr antreten. Eltern wissen nicht, wie sie ihre 40-Stunden-Woche – oft im Homeoffice – mit Kinderbetreuung bzw. Homeschooling vereinbaren können. Ohne Hilfe von außen vervielfacht sich die Belastung in der Krise – insbesondere für Mütter. 


https://www.lieslotte.de/2020/06/faces-of-moms/

Lieslotte Familienmagazin

Printausgabe 
Ausgabe 64/2020
Juni/Juli

Online Presseartikel 

Ey, Mutter! 
Jetzt mal Butter bei die Fische.

10. Mai 2020

Wir reden Tacheles und zeigen euch heute am Muttertag unsere »Mamagesichter«. Denn wir sind nicht nur Gründerinnen und Mompreneurs, sondern auch drei Frauen, die euch auf drei gleiche Fragen drei unterschiedliche Antworten geben.

https://www.hallo-ludwigsburg.com/cityblog/faces-of-moms-zum-muttertag

Alle Bilder und Videos Copyright www.sandsackfotografie.de